Warum BlowerDoor ?
Der BlowerDoor Test ist die einzige Messmethode, die die gesetzlich geforderte und die bauphysikalisch so wichtig gewordene Luftdichtigkeit feststellen und dokumentieren lässt. Zusammen mit der Thermografie ist es möglich Leckagen zu detektieren und zerstörungsfrei zu orten. Der BlowerDoor Test ist zu einer der wichtigsten baubegleitenden Untersuchungen und dokumentierenden Qualitätssicherung geworden.
Bitte beachten: Der vor allem von vielen Bauträgern und Bauunternehmen fast ausschließlich durchgeführte ENEV-Nachweis (Einhaltung nur der öffentlich rechtlichen Vorgaben) ist losgelöst von dem Nachweis eventueller vertraglichen Regelungen (§633 BGB – Bauvertrag) zu betrachten. Dieser Nachweis der Gebrauchstauglichkeit wird hingegen leider nur selten geführt und beinhaltet in aller Regel wesentlich strengere Vorgaben an die Ausführungsqualitäten und die damit verbundenen Dichtigkeiten an die Gebäudehülle !
Warum wird die Dichtheit vom Gesetzgeber, den Normen und den technischen Regeln gefordert ?
Zum einen ist die Dichtheit von Gebäuden so wichtig, weil durch das unkontrollierte Entweichen von warmer Luft sehr viel unnötige Heizenergie (gewonnen meist aus fossilen Brennstoffen) ungenutzt an die Umwelt abgegeben wird. Zum anderen, weil bei den heute zunehmend hochgedämmten Fassaden infolge der Reduzierung des Energieniveaus der Gebäudehülle, diese und eventuell auch das Tragwerk wesentlich anfälliger auf eingetragene Feuchte infolge Wasserdampfkonvektion wird. Strömt Raumluft (die immer feucht ist) durch Mängel in der Bauausführung (ungewollte Fugen, Schlitze, etc.) ins Freie, sind i.d.R. Bauschäden (Schimmel usw.) vorprogrammiert. Strömt z. B. feuchte Raumluft durch die Wärmedämmung, so kommt es zwangsweise zum Tauwasserausfall.
Häufig handelt es sich um s.g. serielle Leckagen. Dabei strömt die Luft durch zwei voneinander unabhängige Schichten.
Rein rechnerisch reicht schon ein ca. 2,0 m langer und 2-3 mm breiter Riss aus, um in einer Heizperiode bei einem 4-Personenhaushalt eine Wassermenge von 3.468 kg bis 10.363 kg durch diesen Riss zu transportieren. Bleiben von der transportieren Wassermasse nur 1% - 10% am Bauteil „hängen“, so verbleiben beispielsweise bei einem solchen unkontrollierten Riss zwischen 35l und 1.036l pro Heizperiode in der Bauteilkonstruktion.
Damit ist in einem solchen Fall nicht nur die Wärmedämmung wirkungslos, sondern auch ein erheblicher Bauschaden entstanden. Dieser bleibt erst einmal über einen sehr langen Zeitraum unbemerkt. In dieser Zeit nimmt der auf die Bauteile zerstörend wirkende Schadensprozess zu. Wird der Schaden dann irgendwann einmal erkannt so sind nicht selten sehr kostenintensive Sanierungsmaßnahmen bis hin zum vollständigen Austausch von ganzen Gebäudeteilen erforderlich. Solche Schäden in Ihrer Schadenshöhe können schnell im 5-stelligen Bereich liegen. Diese Kosten stehen in keinem Verhältnis zu den Untersuchungskosten.