Wir führen nachfolgende Berechnungen durch:
Die beiden nachstehenden Formeln nur zur Berechnung von relativen Feuchteverhältnissen sollen die Komplexität von bauphysikalischen Fragestellungen illustrieren mit denen wir uns befassen.
Zuerst eine Formel für die Berechnung des Ganges der Zeitverschiebung zwischen Raumluftfeuchte und Oberflächenfeuchte auf dem Bauteil in Sekunden. Dabei ist die die Zeitverschiebung eine Funktion von der Hygroskopizität und dem Wasserdampfwiderstandskoeffizienten.
Nachstehend der mathematisch ausgedrückte Zusammenhang für den Gasaustausch nur von Innenluftfeuchte und Außenluftfeuchte. Das Ergebnis dieser Formel als Zeitverschiebung in Sekunden:
Solche mathematischen Gleichungen bilden die Grundlage für die Beantwortung von Fragestellungen zu beispielsweise des Einflusses vom Kapillarwassertransport auf die innere Kondensatbildung oder dem gekoppelter Wasserdampf Kapillarwassertransport in einer mehrschichtigen Umfassungskonstruktionen, der Ermittlung von Feuchtestromdichten und des Feuchtegleichgewichtes. Oder aber der Berechnung von überhygroskopischen Feuchtewerten, der Breiten von Kondensationszonen und der Tauwassermengen im stationären Zustand, etc..
Ein Großteil der Bauschäden ist auf Feuchteschäden zurückzuführen. Und wegen zunehmender Anstrengungen bei Gebäuden Energie "einsparen" zu wollen, sind die Herausforderungen an den Feuchteschutz gewachsen.
Feuchteprobleme bei Baukonstruktionen können sein:
Folgen von Feuchteeinflüsse können sein:
Anhand instationären hygrothermischer Berechnungen und der Kenntnis von instationären Wärme- und Feuchtetransportmechanismen sind wir in der Lage nicht nur Baukonstruktionen im Zuge des Designs ein- und zweidimensional bauphysikalisch zu beurteilen, sondern auch Schadensbilder im Nachhinein zu bewerten oder individuelle Sanierungskonzepte für die Bauteiltrockenlegung zu entwickeln.
Zur Illustration nachfolgendes kleines Beispiel anhand einer durchfeuchteten Dachkonstruktion zeigt die instationären Berechnungen einer Variantenuntersuchungen (Auszüge) anhand örtlicher Klimadaten. Es lassen sich Austrocknungsverlauf und Durchfeuchtungs- und Auffeuchtungsprozesse darstellen und Schadensmechanismen (hier nicht dargestellt) voneinander abgrenzen.
Komplexere Berechnungen (Multi-Zonen-Modell) dienen beispielsweise der Bewertung von Sanierungsmaßnahmen und deren Einfluss auf die Hygiene. So können mit solchen Berechnungen untersucht werden, wie nur der Fensteraustausch oder eine Sanierung in Kombination von Fensteraustausch und Applikation eines WDVS sich auf die hygienischen Verhältnisse im Gebäude auswirken. Ob diese sich verbessern, oder verschlechtern?